Archiv für den Monat: März 2016

Aufarbeitung neue Drehmaschine

Nachdem die Maschine in meinem Wohnzimmer zwischengelagert war, begann ich die gesamte Maschine in ihre Einzelteile zu zerlegen.  Alle Teile und Schrauben von der dicken pastösen Chinesenpampe befreit, die die Maschine auf hoher See vor Rost schützen soll.

Bis schließlich nur noch das Bett mit handlichen 70kg über blieb… Dieses konnte ich dann problemlos auf meiner Werkbank ausrichten.

20160208_183125Alle anderen Teile wurden dann zwischengelagert 😉

20160208_183134 Das Vorschubbetriebe zerlegt und das alte eigentlich neue Öl, das mit Spänen, Gußsand und anderen nicht identifizierbaren Teilen verunreinigt war, habe ich abgelassen, die Innenteile gereinigt und manche Stellen mit Rostschutz nachgebessert, anschließend wieder mit Getriebeöl aufgefüllt.

CIMG0860 CIMG0862Das Vorschubgetriebe wieder an seinem Platz… Die Zug und Leitspindel fehlt noch.

CIMG0863Auch die Zahnräder des Schloßkastens laufen im Ölbad, daher wieder billiges Chinesenöl entfernt, gesäubert (Späne was das Zeug hält) und befüllt, montiert, fertig.

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Die Spindelmutter des Planvorschubs hatte einen Riss (Mutter aus minderwertigem Grauguss?), aber ohne Probleme sofort Ersatz beim Maschinenhändler bekommen.CIMG0850Nachdem die vorhandene „Elektronik“ ausgeweidet wurde (immerhin ein Siemens Motorschutzschalter darunter), war viel Platz im Spindelstock.

Diesen nutzte ich für die Montage eines Hallsensors für die Drehzahlanzeige. Im Spindelstock ist dieser weitgehend vor Staub und Spänen geschützt. Einen Magneten mit Epoxyd auf die Welle geklebt und fertig.

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Die erste fertige Blende mit Drehrichtungsschalter und Drehzahlregelungspoti, außerdem der Display für die Drehzahlanzeige von hinten.

CIMG0873Das vorhandene Gehäuse wurde mit der Flex bearbeitet und anschließend größer wieder zusammen geschweißt, damit der Frequenzumrichter und alle anderen Anzeigen Platz haben… Vom Schweißen selbst habe ich leider keine Bilder…

CIMG0874Um die Anzeigeeinheit des Frequenzumrichters in die Frontplatte montieren zu können, habe ich aus POM eine Art Halterung gefräst, mit dieser wird der Display von hinten an die Frontplatte gehalten.

CIMG0875 CIMG0876 CIMG0879Alle Teile fertig zum Einbau in die obere Blende, und daneben von hinten fertig eingebaut.

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Spezialanfertigung einer Pfostensteckerverlängerung für den Display des Frequenzumrichters 😉

CIMG0884Und fertig weiß lackiert und eingebaut. In der oberen Frontplatte ist noch zusätzlich ein Wattmeter verbaut, der die aktuell aufgenomme Leistung aus dem Netz anzeigt. Ganz nützlich beim Gewindedrehen oder dergleichen.

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EDIT:

Die beiden Schaltknöpfe für das Vorschubgetriebe sind sehr schwergängig zu drehen, da sie nur eine Riffelung besitzen, daher habe ich schräge Gewinde in den Knopf geschnitten und Hebel daran geschraubt, jetzt lässt sich das Getriebe spielend leicht schalten.

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Kettenplatten neu

Die Stegplatten des Baggers sind beim Fahren mit Steinen und Erde in Kontakt. Bei der ersten Stahlversion hätte ich diese nach dem Fräsen zum Schutz vor Rost lackiert. Die Lackierung würde aber nicht allzu lange darauf halten, wenn der Lack weg ist, werden sie rostig, sieht dann zwar originalgetreu aus, aber würde erheblichen Aufwand bei der Wartung bedeuten…

Daher habe ich mir jetzt die Arbeit angetan und sämtliche Stegplatten aus meinen vorhandenen Edelstahlplatten erneut zu schneiden, die Stahlrohlinge hatte ich ja bereits…

Mit dem neuen Motor der Bandsäge geht das Sägen zwar wie Butter, aber der Edelstahl ist natürlich doch um einiges zäher und härter als der zuvor verwendete Wald-und-Wiesen-Stahl 😉

Das Sägen der ca 100 Stück Platten hat insgesamt über 4 Stunden beansprucht.

Zuerst schnitt ich entsprechend breite Streifen aus den Platten und trennte dann die einzelnen Segmente mit der Bandsäge.

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Die Stege werde ich anschließend auf die Platten aufschweißen, die insgesamt über 200 Stück Stege zu schneiden war der größte Aufwand, vor allem das Ausrichten auf der Säge (gesamt ca 8 Stunden)

Die Stege sind Streifen mit 5mm Breite und 100mm Länge, die die Bandsäge der Länge nach abschnitt, daher war der kleinste Fehler beim Ausrichten sofort beim Schnitt bemerkbar…

Nach dem Sägen waren die Teile natürlich voll mit Schneidöl und zusätzlich noch mit Kleberrückständen von diversen Folien, die davor auf den Platten klebten.

Da half nur ein Bad in Natronlauge 🙂

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Nach einer Stunde Laugenbad lösten sich alle Verunreinigungen und die Teile waren sauber.

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Die Teile haben alle noch durch das Sägen Grate, diese händisch zu entfernen, wäre bei insgesamt über 300 Teilen mühsam, daher habe ich ein Schleifgranulat für eine Gleitschleifmaschine gekauft, diese werde ich selber bauen, die Teile sollen darin mehrere Stunden rotieren und dadurch glatt geschliffen bzw entgratet werden…

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Neue Drehmaschine

Da ich meine derzeitige Drehbank vor Jahren vorm Schrott gerettet habe und mit viel Lauge und Rostlöser aufgearbeitet habe, fiel mir die Entscheidung nicht leicht, aber ich habe eine neue Drehbank gekauft… Die Alte aufzurüsten hätte sich nicht mehr wirklich gelohnt, außerdem fehlten immer schon Wechselräder für den Vorschub und zum Gewindeschneiden.

Kurzum, ich habe eine neue gekauft, circa selbe Größe, muss ja auf den Arbeitstisch passen, Gewicht ca 150kg, Spitzenweite gleich wie das alte Modell, allerdings ein größeres Futter, größerer Durchlass im Spindelkopf und etwas größere Spitzenhöhe, und außerdem, das Wichtigste, ein Planvorschub 🙂 Und ein Vorschubschaltgetriebe.

Das Gerät ist wieder eine Chinamaschine, die eigentlich grundsolide sind, nur die Verarbeitung ist halt „chinesisch“. Die Maschine habe ich bei Maschinen Sindhuber Nähe Linz abgeholt, wo mir der Stapler das Gerät gleich direkt in den Kombi geladen hat 🙂

Äußerst praktisch 🙂

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Beim Ausladen in der Garage hatte ich dann zum Glück Hilfe in Form des Hydraulikhebers und eines Freundes.

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Die Maschine wurde dann im Wohnzimmer zwischengelagert 😉

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Eine wunderschöne stabile Sperrholzkiste, echte Qualitätsarbeit.

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Auf dem Weg nach Linz habe ich noch ein paar Frequenzumrichter (4x 1,5kw) über Willhaben ergattern können 😉

Umbaubericht folgt.